Der katholische Görlitzer Altbischof Rudolf Müller ist tot. Wie das ostsächsische Bistum am Donnerstag mitteilte, starb der Theologe am ersten Weihnachtsfeiertag im Alter von 81 Jahren. Müller hatte von 1994 bis 2006 an der Spitze der mit 28.000 Katholiken kleinsten deutschen Diözese gestanden. Das katholische Bistum und der evangelische Berliner Bischof Markus Dröge, in dessen Landeskirche Görlitz liegt, würdigten ihn als "Brückenbauer", der sich insbesondere für die Versöhnung von Deutschen und Polen eingesetzt hat.
Müller wurde 1931 im niederschlesischen Schmottseiffen geboren und 1955 im ostbrandenburgischen Neuzelle zum Priester geweiht. Nach Jahren als Priester wurde er Rektor des Görlitzer Katechetenseminars, Ordinariatsrat und Päpstlicher Ehrenkaplan. 1987 wurde Rudolf Müller Weihbischof in der damaligen Apostolischen Administratur Görlitz. Sieben Jahre später ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum ersten Bischof des damals neugegründeten Bistums.
Rudolf Müller soll Anfang Januar mit einem Requiem in der katholischen Jakobuskathedrale in Görlitz geehrt werden.