TV-Tipp des Tages: Weihnachtsmärchen in ARD und ZDF

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TV-Tipp des Tages: Weihnachtsmärchen in ARD und ZDF
TV-Tipp des Tages: Weihnachtsmärchen in ARD und ZDF, 24. Dezember
Alle Jahre wieder erfreuen ARD und ZDF ihre Zuschauer an Weihnachten mit Produktionen für die ganze Familie.

Vor zwei Jahren hat das ZDF mit dem "Oscar"-gekrönten Zeichentrickfilm "Der Grüffelo" einen der schönsten Kurzfilme überhaupt gezeigt. Das Abenteuer der listigen Maus (gesprochen von Christian Ulmen), die sich dem Verzehr durch verschiedene Waldtiere entzieht, indem sie das Monster Grüffelo erfindet, wird heute an Heiligabend um 10.10 Uhr wiederholt. Anschließend folgt die Premiere der Fortsetzung, "Das Grüffelokind": Nun ist es der Sprössling des Monsters, der sich auf die Reise begibt, seinerseits den gefährlichen Waldtieren trotzt und schließlich auf das Mäuslein trifft, das längst nicht so furchterregend ist, wie der Vater es beschrieben hat. Am Nachmittag verkürzt das ZDF das Warten aufs Christkind mit einer Neuverfilmung des Märchens "Die Schöne und das Biest" (15.25 Uhr).

ARD zeigt acht Märchenfilme

An den beiden Feiertagen zeigt die ARD im Rahmen ihrer jährlichen Reihe "Sechs auf einen Streich" insgesamt acht Märchenfilme, davon vier neue Produktionen. "Rotkäppchen" (25., 15.40 Uhr) ist ein gutes Beispiel dafür, wie man eine alte Geschichte modern erzählt. Natürlich gibt es den großen bösen Wolf, der Angst und Schrecken verbreitet, aber im Grunde handelt das Drehbuch von Mobbing. "Gewöhnlich sein kann jeder" ist das Lebensmotto der kleinen Titelheldin, weshalb sie die Hänseleien der anderen Kinder gelassen erträgt. Für das traditionelle Element steht dagegen der Wolf, den Edgar Selge konsequent als Figur aus dem Kindertheater verkörpert.

Auch in "Schneeweißchen und Rosenrot" (25., 16.40 Uhr) ist der Star der Schurke: Detlev Buck spielt einen finsteren Zwerg, der zwei Schwestern das Häuschen wegnehmen will. Aber weil die Mädchen reinen Herzens sind, beißt sich der Zwerg die Zähne aus. Reizvoll ist hier vor allem der Gegensatz zwischen den beiden Heldinnen: Rosenrot steht für Fortschritt, sie will die Welt entdecken; Schneeweißchen ist die Bewahrende und verliebt sich prompt in den Königssohn. Auch wenn Buck als zeternder Zwerg die besten Szenen hat: Seinen Glanz verdankt der Film den ausgezeichneten Nachwuchsschauspielerinnen Sonja Gerhardt und Liv Lisa Fries. Auch in "Hänsel und Gretel" (26., 15.40 Uhr) ist die Schurkin naturgemäß die faszinierendste Figur. Dass Anja Kling gleich in einer Doppelrolle mitwirken darf, ist allerdings eine echte Überraschung: Die Gebrüder Grimm haben verschwiegen, dass die böse Hexe aus dem Knusperhäuschen eine gute Schwester hatte. Sehenswert ist der Film auch wegen der Hexenhütte: von außen das reinste Schlaraffenhaus, innen jedoch der wahrgewordene Traum jedes Tüftlers.

Als letztes Märchen zeigt die ARD "Allerleihrauh" (26., 16.40 Uhr). Der Film gehört als Romanze eigentlich ins Abendprogramm und hätte es verdient, viele Zuschauer zu erreichen: Als ein verwitweter König (Ulrich Noethen) seine Tochter (Henriette Confurius) ehelichen will, flieht sie in den Wald und trifft dort auf einen Königssohn, der sich ihr Herz aber erst erobern muss. Ein wunderschöner Film für kleine und große Prinzessinnen.

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Ebenfalls am zweiten Feiertag zeigt das ZDF "Die sechs Schwäne" (12.35 Uhr): Als sich ein Vater wieder mal über seine sechs ungezogenen Söhne ärgert, verwünscht er sie. Jahre später erfährt ihre mittlerweile erwachsene jüngste Schwester, dass sie den Fluch rückgängig machen kann, wenn sie sechs Jahre lang schweigt. Das gelingt ihr problemlos; bis sie dem unvermeidlichen Prinzen begegnet. Sinja Dieks besteht die Herausforderung einer weitgehend stummen Figur in erster ersten Hauptrolle mit Bravour.