Geschlechterfrage: Ministerin Schröder wegen "das Gott" in der Kritik

Geschlechterfrage: Ministerin Schröder wegen "das Gott" in der Kritik
Der Gott oder das Gott? Weil Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) das Geschlecht des Allmächtigen nicht als gottgegeben ansieht, zieht sie sich den Ärger von Kolleginnen in der CDU und CSU zu.

"Der liebe Gott bleibt der liebe Gott", sagte Katherina Reiche (CDU), Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, der "Bild"-Zeitung (Freitagsausgabe).

Auf die Frage der Wochenzeitung "Die Zeit", wie man einem kleinen Mädchen erkläre, warum es "der Gott" und nicht "die Gott" heiße, hatte Schröder geantwortet, der Artikel habe nichts zu bedeuten: "Man könnte auch sagen: das liebe Gott."

"Dieser verkopfte Quatsch macht mich sprachlos", entgegnete Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU). Es sei traurig, wenn aus lauter Unsicherheit und Political Correctness den Kindern jene starken Bilder genommen würden, die für ihre Fantasie so wichtig seien.

Schröder gab sich mit der Kritik konfrontiert kleinlaut. "Bei meiner Antwort habe ich vielleicht zu sehr an das kleine Mädchen gedacht und nicht an die vielen Erwachsenen, die über meine Worte stolpern", sagte die Mutter einer anderthalbjährigen Tochter.

Als Schlichter versucht sich Bayerns Ex-Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU), Vizepräses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD): "Theologisch hat Frau Ministerin Schröder recht: Gott steht über den Geschlechtern." Aber auch der fromme Protestant kann sich Gott nur als Mann vorstellen. "Für mich ist es wichtig, Gott als Vater zu haben. Und Jesus als seinen Sohn. Und selbst als Protestant ist mir Maria als die Mutter Gottes wichtig", sagte Beckstein der "Bild"-Zeitung.