Mit einem jetzt ausprobierten gentechnischen Verfahren ist es nach ihren Angaben möglich, die Bäume genau so in beliebig großer Stückzahl zu erzeugen, wie ihn sich die Bundesbürger wünschen: "Buschig und möglichst ohne Schönheitsmakel, etwa fehlende Zweige oder Spitzen - eben perfekt für die schönsten Tage des Jahres", erklärte die Hochschule am Donnerstag.
In Deutschland werden schätzungsweise jedes Jahr 28 Millionen Weihnachtsbäume gekauft. Drei Viertel davon sind Nordmanntannen. Heimisch ist diese Baumart in Georgien, Abchasien und Russland. Von dort stammt zumeist das Saatgut für die hiesigen Plantagen. Bis die Bäume für den Verkauf geeignet sind, vergehen einige Jahre, in denen möglichst wenig schief wachsen sollte. "Da Tannen aber windbestäubt sind, haben die Nachkommen viele Väter, die nicht immer markttauglich sind", erläuterte der Pflanzenphysiologe Kurt Zoglauer.
Auch schlanke Bäume sind gefragt
In jahrelanger Forschungsarbeit sei nun aber eine Methode entwickelt worden, um aus widerspenstigen Nordmannstannen liebenswerte "Laborpflanzen" zu machen. Dabei würden nicht die perfekt gewachsenen Tannen selbst geklont, sondern die Embryonen aus ihren Samen. Mit seiner botanischen Arbeitsgruppe entwickelt Biologieprofessor Zoglauer ideale Weihnachtsbäume für unterschiedliche Zielgruppen: "In Zeiten von Singlehaushalten sind auch schlanke Bäume gefragt, die in kleine Wohnungen passen." Auch sollten sie möglichst nicht nadeln.
Die Plantagenbetreiber hätten ebenfalls Wünsche an die Weihnachtsbaum-Klone, so Zoglauer. So sollen sie Blattläusen nicht schmecken, trockenes Wetter gut vertragen und erst spät im Mai austreiben, damit ihnen die Eisheiligen nicht schaden.