Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) müsse "die Industrie zwingen, sich mit den künstlich verknappten Wirkstoffen zu bevorraten", sagte Lauterbach der "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstagsausgabe). Aus Kostengründen machten die Pharmabetriebe derzeit kaum davon Gebrauch.
"Außerdem könnte der Minister Zwangsrabatte für andere Arzneimittel anordnen, wenn diese Lieferengpässe nicht sofort beseitigt werden", sagte Lauterbach. Es könne nicht angehen, dass wissenschaftlich gesicherte Therapien bei Krebserkrankungen nicht umgesetzt würden, "weil sich diese für die Pharmaindustrie nicht mehr lohnen". Bei den Engpässen handele sich nicht um ein Kostenproblem. Nötig seien eine bessere Organisation und ein besseres Management.
In den deutschen Krankenhäusern droht einem eigenen Bericht zufolge ein Versorgungsnotstand, weil sich Engpässe bei Arzneimitteln häuften. Wie die "Berliner Zeitung" am Samstag berichtete, stehen nach einem Papier der Deutschen Krankenhausgesellschaft für das Bundesgesundheitsministerium zwischen vier bis sechs Prozent der erforderlichen Arzneimittel nicht oder nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. Besonders oft treffe dies auf die Behandlung von Krebspatienten zu, hieß es.