Das seien 22 mehr als im vergangenen Jahr, teilte die Organisation "Reporter ohne Grenzen" in Berlin mit. Die Zahl der festgenommenen Journalisten ging im gleichen Zeitraum von 1.044 auf 879 zurück. Auch die Zahl der entführten Journalisten sank 2012 deutlich - von 71 auf 38. Zugleich stieg die Zahl der getöteten Blogger und Bürgerjournalisten von fünf auf 47.
Die meisten Journalisten kamen im Nahen und Mittleren Osten und Nordafrika um (26), gefolgt von Asien (24) und dem südlichen Afrika (21). Zurückgegangen sei die Zahl der toten Journalisten nur in Nord- und Südamerika (15). Der Vorstandssprecher von "Reporter ohne Grenzen", Michael Rediske, sagte, zu den enorm hohen Opferzahlen hätten vor allem der Syrien-Konflikt, die Gewalt der Taliban in Pakistan und der Bürgerkrieg in Somalia beigetragen.
Die meisten Journalisten seien in Kriegs- und Krisengebieten gestorben. Andere wurden durch mafiöse Banden, militante Islamisten oder sogar im Auftrag hochrangiger Staatsbeamter ermordet. Bei den getöteten Bloggern und Bürgerjournalisten machte Reporter ohne Grenzen vor allem in Syrien einen Schwerpunkt aus. Dort starben demnach allein 44 der weltweit 47 getöteten Blogger und Bürgerjournalisten.
Zu den weltweit fünf gefährlichsten Ländern zählte "Reporter ohne Grenzen" neben Syrien Somalia, Pakistan, Mexiko und Brasilien. Mindestens 193 Journalisten sowie 130 Blogger und Internetaktivisten säßen momentan wegen ihrer Arbeit im Gefängnis. Die meisten Inhaftierten gebe es in der Türkei und in China. So säßen in der Türkei derzeit mindestens 42 Journalisten und vier Medienmitarbeiter wegen ihrer Arbeit im Gefängnis. In China befinden sich zurzeit 30 Journalisten sowie 69 Blogger und Internet-Aktivisten in Haft.