"Das Prostitutionsgesetz war ein wichtiger erster Schritt, um die Rechte von Prostituierten zu stärken", sagte Grünen-Fraktionschefin Renate Künast der "Passauer Neuen Presse" vom Dienstag. "Jetzt ist es Zeit, nachzubessern."
So sollten zum Schutz der Frauen Arbeits- und Hygiene-Standards verbindlich festgelegt und kontrolliert werden, erläuterte Künast. Dafür müssten Prostitutionsbetriebe in Zukunft als Gewerbe einer Anmelde- und Überprüfungspflicht unterliegen. "Daraus ergeben sich auch mehr Kontrollmöglichkeiten für die Polizei", erklärte die Grünen-Politikerin.
Seit Anfang 2002 gilt Prostitution in Deutschland nicht mehr als sittenwidrig und ist als Erwerbsarbeit anerkannt. Prostituierte haben seitdem Zugang zur Kranken- und Arbeitslosenversicherung. Nach Angaben der "Passauer Neuen Presse" macht allerdings nur ein Prozent der rund 400.000 Prostituierten in Deutschland davon Gebrauch. Kritiker beklagen eine Zunahme der Zwangsprostitution seit Inkrafttreten des Gesetzes.