Die Eltern seien gefordert, "eine adäquate Medienbildung unter Aufsicht" sicherzustellen, sprich: zu überprüfen, was die Kinder da am Bildschirm treiben, sagte Jens Roberz, der die Spezialambulanz für Abhängigkeitserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen am Uniklinikum Köln leitet. "Und dazu haben Eltern nur in den wenigsten Fällen die Zeit."
Eine völlige Medienabstinenz sei heute zwar nicht haltbar, sagte der Kinderpsychiater dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Das führt zu Ausgrenzung." Aber er rät dazu, dem Wunsch nach einem eigenen PC nicht zu schnell nachzugeben.
Die exzessive Nutzung digitaler neuer Medien wie Smartphones, Tablets und Computern könne bei Jugendlichen zu Abhängigkeitserscheinungen führen. "Kritisch wird es dann, wenn der Alltag darunter leidet". Wenn die Schulleistungen nachließen und sogar Verabredungen mit Freunden abgesagt würden, weil der Jugendliche lieber vor dem Bildschirm hocke, dann sollte dies ein Warnsignal für die Eltern sein. "Dann sollten sich Eltern am besten Hilfe holen", sagte Roberz. Typisch für Abhängigkeitserscheinungen sei die Altersphase von 13 bis 15 Jahren.