Indiens Premierminister Manmohan Singh würdigte den Musiker als "Weltbotschafter für Indiens Kulturerbe". Rabindra Shankar Chowdhury wurde 1920 in der heiligen Stadt Varanasi (Benares) am Ganges-Fluss geboren.
Mit der Sitar, dem traditionellen indischen Streichinstrument, wurde er weltbekannt. Beatle-Gitarrist George Harrison war von seiner Musik so angetan, dass er 1966 nach Indien kam, um bei Shankar Unterricht zu nehmen. Shankars Zusammenarbeit mit den Beatles machte ihn zu einem internationale Bühnenstar, zum "Vater der Weltmusik".
Ein Leben voller Musik und drei Grammy-Awards
Shankar unterrichtete auch Jazz-Legenden wie John Coltrane und Don Ellis. Mit Leichtigkeit schlug er den Bogen zwischen Pop-Musik, westlicher Klassik und traditioneller indischer Musik. Er spielte auch mit dem Star-Violinisten Yehudi Menuhin, was ihm einen seiner drei Grammy-Preise einbrachte.
Indien zeichnete den Ausnahme-Musiker 1999 mit dem höchsten zivilen Orden aus, dem Bharat Ratna. In seiner Heimat hatte er jedoch nicht nur Bewunderer. Kritiker warfen ihm den Ausverkauf der indischen Musiktradition durch die Nähe zum westlichen Pop vor.
Shankar gab sein letztes Konzert am 4. November in Kalifornien gemeinsam mit seiner Tochter Anoushka Shankar, die ebenfalls eine berühmte Sitar-Spielerin ist. Auch seine Tochter Norah Jones trat als amerikanische Sängerin und Komponistin in die Fußstapfen des Vaters.