Deutliche Zunahme bei Depressionen und Burnout

Deutliche Zunahme bei Depressionen und Burnout
Auch in diesem Jahr steigt die Zahl der Beschäftigten weiter an, die wegen Depressionen oder Burnout krankgeschrieben werden.

Von Januar bis Oktober waren es nach Berechnungen der Betriebskrankenkassen zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Keine andere Krankheitsart nehme so stark zu, erklärte der BKK Bundesverband am Dienstag in Berlin.

Die Betriebskrankenkassen erwarten auch insgesamt für dieses Jahr einen weiteren Anstieg des Krankenstandes unter den Arbeitnehmern. Im vorigen Jahr fehlten sie im Durchschnitt 16 Tage. Ein solcher Wert wurde zuletzt 1999 gemessen; von da an war der Krankenstand bis Mitte der 2000er Jahre gefallen und dann wieder angestiegen.

Ärzte stellen seelische Leiden häufiger fest

Psychische Krankheiten sind bei Frauen der zweithäufigste Grund für eine Krankschreibung, bei Männern der vierthäufigste. Dass Ärzte die seelischen und psychischen Leiden indes auch häufiger diagnostizieren als früher, zeigt ein Blick auf die Burnout-Statistik: Den Angaben der Betriebskrankenkassen zufolge sind die Fehltage wegen diagnostizierter "Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung" in sieben Jahre um das Zwanzigfache gestiegen.

Der BKK Bundesverband errechnet die Trends auf der Basis der Daten von rund 4,8 Millionen Kassenmitgliedern. Die psychischen Erkrankungen stehen insgesamt mit 13 Prozent nach Muskel- und Skelett-Erkrankungen (vor allem Rückenleiden) sowie Atemwegs-Erkrankungen (Erkältung, Grippe) an dritter Stelle. Erst danach folgen als Grund einer Krankschreibung Verletzungen, Infektionen oder Kreislaufprobleme.