Westerwelle besorgt über Lage in Mali

Westerwelle besorgt über Lage in Mali
Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hat sich besorgt über die Lage in Mali geäußert.

Die Festnahme des Regierungschefs Cheick Modibo Diarra und der Rücktritt der Regierung gefährdeten die politische Stabilisierung des Landes, sagte Westerwelle am Dienstag in Berlin. Das Hilfsangebot der Bundesregierung für das westafrikanischen Land gelte nur, wenn der Prozess zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung glaubhaft umgesetzt werde.

Ministerpräsident Diarra trat am Dienstag mit dem gesamten Kabinett überraschend zurück. In der Nacht war er nach Berichten des französischen Auslandssenders RFI von der Armee verhaftet worden. Die Soldaten handelten demnach im Auftrag von Hauptmann Amadou Haya Sanogo, der im März bereits den damaligen Präsidenten Amadou Toumani Touré gestürzt hatte.

Seitdem ist der Sahelstaat faktisch gespalten. Den Norden kontrollieren mehrere islamistische Gruppen, den Süden bislang die Übergangsregierung unter Diarra. Die Entsendung einer militärischen Eingreiftruppe ist seither im Gespräch. Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS ist bereit, 3.300 Soldaten zu entsenden. Die EU will sich ebenfalls beteiligen. Auch Deutschland hat einen Beitrag in Aussicht gestellt. Diarra hatte sich wiederholt für eine solche internationale Truppe ausgesprochen, Sanogo dagegen.