Landesweit seien im Januar dieses Jahres 633.782 Obdachlose gezählt worden, teilte das US-Ministerium für Bauwesen und Stadtentwicklung am Montag (Ortszeit) mit. Das waren 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr.
Nach Regierungsangaben gelten 99.894 Obdachlose als "dauerhaft obdachlos". Diese Menschen leiden oft an psychischen Krankheiten, sind drogen- oder alkoholabhängig. Bei der Hilfe für diese Menschen seien Regierungsprogramme wirksam gewesen. Im Jahr 2007 habe man noch 123.833 Menschen als "dauerhaft obdachlos" einstufen müssen.
Positiv wertete die Regierung ihre Programme gegen die Obdachlosigkeit von Veteranen. Die Zahl der obdachlosen Veteranen sei zwischen 2011 und 2012 um 7,2 Prozent auf 62.619 zurückgegangen. Bis zum Jahr 2015 wolle man die Zahl der Veteranen ohne Unterkunft "auf null reduzieren", sagte Veteranenminister Eric Shinseki.
Der Direktor des Verbandes "Nationale Koalition für die Obdachlosen", Neil Donovan, kritisierte die Regierungsstudie. Eine einmalige Zählung verberge das wirkliche Ausmaß der Obdachlosigkeit, sagte Donovan dem epd. Seine Organisation schätze, dass rund 3,5 Millionen Menschen pro Jahr "irgendwann einmal obdachlos" seien. Das Obdachlosenproblem gehe auf die Kluft zwischen niedrigen Löhnen und relativ hohen Mieten und Immobilienpreisen zurück.