Um sich aufzuwärmen, ging er 1999 in ein Internetcafé. Dort lernte er ein paar Mitglieder des Chaos Computer Clubs kennen, die ihm eine Homepage einrichteten. "Wohnungslose vertrauen sich untereinander mehr als offiziellen Stellen", sagt Brox. "Damals kam mir das Idee, das Internet dafür zu nutzen, sich untereinander zu verbinden." Auch, weil er selbst schon draußen stand und nirgends eine Unterkunft finden konnte. Fürchterliche Zustände hat er schon erlebt in Notübernachtungsstellen. "Gewalt, Enge, Diebstahl, Raub – es kann lebensgefährlich sein", sagt Brox. "Davor können wir einander bewahren."
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Er selbst hatte vor drei Jahren Pech: In einem Park im französischen Colmar wurde er von Jugendlichen zusammengeschlagen und hat seitdem Nervenschäden im Rücken. "Ich werde irgendwann im Rollstuhl sitzen", sagt Brox. Und: "Wenn ich es mir hätte aussuchen können, hätte ich dieses Leben nicht gewählt." Seine Eltern kennt er nicht, mit 13 riss er aus einem der vielen Kinderheime aus. Seitdem lebt er, "wo es sich so ergibt" – größtenteils draußen. "Die ganze Jugend wurde von meiner Drogensucht geprägt", sagt Brox, der seit vielen Jahren kein Rauschmittel mehr angerührt hat. "Da hab ich meine Seele verkauft – und es ist schwer, den Weg daraus zu finden."
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Er fand ihn – aber nie einen Ort, den er "Zuhause" nennen würde. "Das ist eine Kopfsache", sagt er. "Wenn man einmal eine Zeit lang Platte gemacht hat, fällt es einem schwer, am gleichen Ort zu sein. Ich habe keine Heimat." Aber eine Berufung, denn im Internet sah Brox schnell die Chance, Dinge zu verbessern für die, die ganzen unten leben. "Ich bin die 110 für alle, die auf der Straße leben", sagt Brox. "Ich höre allen zu und versuche, Hilfe zu vermitteln." Manchmal ruft er wirklich die Polizei. "Die schlimmste Kälte auf der Straße ist die soziale Kälte", sagt Brox. "Wir leben wirklich oft lebensgefährlich."