In einer gemeinsamen Stellungnahme nach zehn Tagen Gesprächen erklärten sie am späten Donnerstagabend (Ortszeit), es brauche den Rückhalt der Kolumbianer, wie die Tageszeitung "El Tiempo" in ihrer Onlineausgabe berichtete. Dafür werde am 7. Dezember eine Internetseite freigeschaltet, auf der die Bevölkerung Vorschläge zum Friedensprozess machen könne.
Beide Seiten zeigten sich zufrieden mit der ersten Verhandlungsrunde in Kubas Hauptstadt Havanna. Man komme voran wie geplant, sagte der Chefunterhändler der Regierung, Humberto de la Calle, nach Berichten des TV-Senders Caracol. Die FARC-Vertreter betonten die positive Gesprächsatmosphäre. Nur deshalb sei es gelungen, gemeinsame Erklärungen und Entscheidungen zu treffen. Die nächste Runde beginnt am 5. Dezember ebenfalls in Havanna.
In der gemeinsamen Erklärung erläuterten die Verhandlungsführer, eine weitere Möglichkeit für die Kolumbianer, sich einzubringen, sei ein Forum, das die UN und die Nationaluniversität zu ländlicher Entwicklung für Mitte Dezember organisierten. Die ungerechte Landverteilung und die Förderung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft gehören zum ersten von fünf Themen, die die Unterhändler auf dem Weg zu einem Friedensvertrag verhandeln werden.
Regierung und FARC ("Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens") haben zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder Friedensgespräche aufgenommen. Ziel ist, den seit fast 50 Jahren andauernden Bürgerkrieg zwischen Guerilla, Armee und rechtsextremen Paramilitärs zu beenden. Zum Auftakt hatten die Aufständischen eine einseitige Waffenruhe für zwei Monate ausgerufen, der sich die Regierung aber nicht anschloss. Die FARC verfügt Schätzungen zufolge über etwa 10.000 Kämpfer.