Der 85-Jährige ist Mitbegründer des Sozialen Friedensdienstes in Bremen und hat sich bundesweit als "Zivi-Pastor" einen Namen gemacht. Finckh war über Jahrzehnte Vorsitzender der Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen und Mitglied im Bundesbeirat für den Zivildienst.
Finckh wurde 1927 in Heilbronn geboren. Was Krieg bedeutet, hat er am eigenen Leib durchlitten: Mit 15 Jahren wurde er als Luftwaffenhelfer eingezogen. Danach folgten Arbeitsdienst, Kriegsmarine und Infanterie. Nach Kriegsdienst und amerikanischer Kriegsgefangenschaft studierte er in Marburg, Mainz und Göttingen Theologie.
Sein erstes Pfarramt übernahm Finckh im rheinhessischen Mettenheim. Später arbeitete er als Studentenpfarrer in Hamburg und als Gemeindepfarrer in Bremen. Für sein gesellschaftliches Engagement bekam Finckh den Gustav-Heinemann-Bürgerpreis und den Fritz-Bauer-Preis der Humanistischen Union. Vergangenes Jahr veröffentlichte Finckh ein Buch, das unter dem Titel "Vom heiligen Krieg zur Feindesliebe Jesu" zentrale friedensethische Gedanken des Theologen zusammenfasst.