Experten: Radio transportiert Heimat-Gefühle

Experten: Radio transportiert Heimat-Gefühle
In Zeiten der Globalisierung kommt nach Expertenmeinung dem Hörfunk eine besondere Rolle zu, Verbundenheit mit der Heimat zu wecken.

"Radio ist der lokale Anker und der Transporteur von Heimat-Gefühlen", sagte Verena Schmitt-Roschmann, Leiterin des Politik-Ressorts bei der Wochenzeitung "der freitag" am Dienstag während der Frankfurter Hörfunkgespräche 2012. Immer mehr Menschen seien von der globalisierten Kultur und Wirtschaft verunsichert und suchten Geborgenheit in ihrer Heimat. Radio vermittle dieses Gefühl etwa durch einen regionalen Zungenschlag.

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"Heimat ist ein sehr individuelles Gefühl und Bedürfnis, das aber sehr verbreitet ist", sagte Schmitt-Roschmann, Autorin von "Heimat - Neuentdeckung eines verpönten Gefühls". So könne Heimat Familie und die geliebten Menschen einschließen, aber auch ein vertrauter Ort oder der Geruch eines Apfelbaums sein.

Dank Internetradio die Heimat mit in die Fremde nehmen

Juliane Henze, Projektleiterin der Berliner Radiozentrale, unterstrich die Bedeutung der Digitalisierung für den Hörfunk: "Dank Internetradio können wir auch in der Fremde unser Heimatradio hören." Hörfunk halte die Verbindung zum Rest der Welt und vermittle gleichzeitig Informationen aus der Heimat. Die steigende Reichweite und Verweildauer weise darauf hin, dass der Hörfunk auf dem richtigen Weg sei, sagte Henze.

Die Frankfurter Hörfunkgespräche standen in diesem Jahr unter dem Motto "Radio Heimat - Heimat Radio". Veranstalter sind das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) in Frankfurt und das Marler Grimme-Institut. Unterstützt werden die Hörfunkgespräche von den Landesmedienanstalten in Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.