Der Rückzug der Rebellen sollte ebenfalls noch am Dienstag erfolgen. Diese Zusage machte einer der Anführer der M23 ("Bewegung des 23. März"), Sultani Makenga, nach Verhandlungen in der ugandischen Hauptstadt Kampala. Weiter äußerte sich die M23 zunächst nicht. Eine von Kongos Präsident Joseph Kabila gesetzte Frist zum Abzug bis Montag hatten sie verstreichen lassen.
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Bewohner berichteten von Schüssen unweit Gomas. Zunächst blieb unklar, wer an den Gefechten beteiligt war. Die Rebellen hatten bislang einen Abzug aus Goma von direkten Verhandlungen mit Kongos Präsident Kabila abhängig gemacht. Kabila hingegen machte einen Abzug der Rebellen zur Voraussetzung für mögliche Gespräche. Aus der Region gab es weiter schwere Vorwürfe gegen die kongolesische Armee. Deren Soldaten seien für Plünderungen und Vergewaltigungen verantwortlich, berichteten kongolesische Menschenrechtler übereinstimmend.
Verschlechterung der humanitären Lage
Die ruandische Militärführung berichtete am Dienstag von Angriffen extremistischer Hutu-Milizen im Grenzgebiet zum Kongo. Gegen fünf Uhr früh hätten Einheiten der (FDLR) drei Armeestellungen auf ruandischem Boden angegriffen. An mindestens einem Ort hielten die Kämpfe am Vormittag noch an. Die FDLR rekrutiert sich unter anderem aus Beteiligten des Völkermordes gegen die Tutsi in Ruanda 1994. Die Miliz wird auch im Kongo für zahlreiche Kriegsverbrechen verantwortlich gemacht. Unabhängige Bestätigungen für die Angriffe der FDLR gab es nicht.
Die Organisation M23 setzt sich vorwiegend aus ehemaligen Kämpfern der zuletzt von Laurent Nkunda angeführten Miliz CNDP zusammen, die zeitweise in die kongolesische Armee integriert worden waren. Die Mehrheit sind Tutsi. Ruanda und Uganda wird vorgeworfen, die Rebellen zu unterstützen. Die M23 hatte am vergangenen Mittwoch angekündigt, bis zur Hauptstadt Kinshasa zu marschieren. Zehntausende Menschen sind vor den Kämpfen geflohen. Hilfsorganisationen warnen vor einer Verschlechterung der ohnehin angespannten humanitären Lage im Osten Kongos.