Die Kirchensynode wählte die 48-jährige Dekanin des Dekanats Bergstraße am Donnerstag in Frankfurt am Main zur Nachfolgerin von Cordelia Kopsch (59). Auf Scherf entfielen 73 von 138 abgegebenen Stimmen.
Ihre beiden Gegenkandidatinnen, die Pfarrerin der Evangelisch-reformierten Gemeinde Frankfurt, Susanne Bei der Wieden (45), und die Leiterin des Dezernats Kirchliche Dienste in der Kirchenverwaltung in Darmstadt, Christine Noschka (58), erhielten 25 beziehungsweise 38 Stimmen. Ein Synodaler enthielt sich und ein Stimmzettel war ungültig.
Ulrike Scherf wurde 1964 in Wiesbaden geboren. Sie studierte an der Kirchlichen Hochschule Neuendettelsau (Bayern) und an den Universitäten in Bern und Heidelberg. 1993 wurde sie Assistentin am Theologischen Seminar in Friedberg. Von 1994 bis 1998 war Scherf Pfarrerin mit halber Stelle in Zwingenberg und Alsbach (Bergstraße), danach bis 2006 auf ganzer Stelle in Alsbach. 2007 wurde sie zur hauptamtlichen Dekanin des Dekanats Bergstraße mit Sitz in Heppenheim gewählt.
Die Wahl war nötig geworden, weil die Amtszeit von Kopsch Ende Januar 2013 ausläuft und die Kirchensynode der gebürtigen Friedbergerin eine zweite Amtszeit mehrheitlich verweigert hatte. Ebenso hatte die Synode den folgenden Vorschlag der Kirchenleitung, das Amt abzuschaffen, abgelehnt und für die Beibehaltung plädiert.