Der Gaza-Waffenruhe müssten rasch Verhandlungen für einen breiten Frieden folgen, heißt es in einer Erklärung der lutherischen Weltorganisation, die am Donnerstag in Genf und Jerusalem verbreitet wurde. Deren Ziel müsste eine Zwei-Staaten-Lösung sein.
Der Gaza-Konflikt der vergangenen Tage habe auf beiden Seiten unschuldige Opfer und Verletzte gefordert. Die humanitäre Situation für die 1,6 Millionen Bewohner im Gaza-Streifen sei schlimm, besonders Alte und schwache Menschen trügen die Hauptlast. Der Weltbund fordert eine sofortige Aufhebung der Wirtschaftsblockade des Gaza-Streifens. Dringlich sei zudem eine internationale Hilfsaktion für die leidende Bevölkerung.
Siedlungen beenden
An Israel wird in der Stellungnahme appelliert, die Siedlungen in den palästinensischen Gebieten zu beenden. Die radikal-islamische Hamas und die palästinensische Fatah-Bewegung werden aufgefordert, ihre Differenzen beizulegen, um mit einer gemeinsamen Position verhandeln zu können. Der Lutherische Weltbund wirbt weiter dafür, dass Ägypten und das Nahost-Quartett, die am Zustandekommen der Waffenruhe beteiligt waren, ihre Anstrengungen verdoppeln, um die Chance für eine dauerhafte Lösung zu nutzen.
Wenn der israelisch-palästinensische Konflikt weiter ungelöst bleibe, würden sich die politischen und religiösen Spannungen in der Region erhöhen, wird in dem Papier gewarnt, das Weltbund-Präsident, Bischof Munib Younan, und Generalsekretär Martin Junge unterzeichnet haben. Younan steht auch an der Spitze der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und dem Heiligen Land. Im Lutherischen Weltbund sind 143 Mitgliedskirchen mit mehr als 70 Millionen Gemeindemitgliedern zusammengeschlossen.