Der langjährige Wort-zum-Sonntag-Sprecher zeige, dass sich Frömmigkeit mit einem "politisch wachen und streitbaren Gewissen" gut vereinbaren lasse, erklärte der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider in Hannover. Zink hat Generationen geprägt. Seine Bücher wurden weltweit über 18 Millionen Mal verkauft. Der Pfarrer wurde am 22. November 1922 geboren.
"Seine Kirche reicht gemacht"
Zink habe seine Kirche und viele Menschen mit seinen "Texten und Liedern, Filmen und Büchern reich gemacht haben", heißt es in dem Glückwunschschreiben Schneiders an den Jubilar. "Bewahrung der Schöpfung, Frieden und Gerechtigkeit, Ökumene und interreligiöser Dialog - das waren für Sie nicht nur Schlagworte, sondern ganz persönlicher Ansporn und Hintergrund für Ihr vielfältiges Wirken", fügte er hinzu.
Er kenne kaum einen evangelischen Christen, der "nicht mindestens eins Ihrer Bücher im Bücherregal stehen oder als Geschenk zu Geburtstagen oder Jubiläen im Freundes- und Familienkreis weitergegeben hat", erklärte Schneider. Ganz im Sinne des Reformators Martin Luther habe Zink mit seinem Lebenswerk dazu beigetragen, dass "jeder Christ in der Lage ist, selbstständig seinen und ihren Glauben zu denken und zu bezeugen", denn Zinks Bücher seien bewusst für theologische Laien geschrieben.
Millionen Menschen erreicht
Der württembergische Theologe Zink hat als Autor von rund 200 Büchern, als "Bibelarbeiter" bei evangelischen Kirchentagen mit Abertausenden überwiegend jungen Zuhörern, als Wort-zum-Sonntag-Sprecher und Prediger im Laufe der Jahrzehnte Millionen Menschen erreicht. Für sein Lebenswerk erhielt der große alte Herr mit dem wallend weißen Haar 2004 den Predigtpreis des Verlags der Deutschen Wirtschaft.
In seinem jüngsten Buch "Die Stille der Zeit. Gedanken zum Älterwerden" warnt der von Krankheit geschwächte Zink vor Passivität im Alter. Senioren sollten für gerechte Anliegen demonstrieren, Briefe schreiben sowie im Internet veröffentlichen.