Die Einführung weiblicher Bischöfe ist innerhalb der anglikanischen Kirche umstritten. Traditionalistische Anglikaner hatten sich wiederholt gegen die Weihe von Frauen als Bischöfinnen ausgesprochen und mit Abspaltung gedroht.
Gleichzeitig haben mehr als 1.000 einflussreiche Gläubige in einem Brief dazu aufgerufen, Frauen zum Bischofsamt zuzulassen. "Genau wie die Kirche den historischen Antisemitismus und die Billigung der Sklaverei bereut, so glauben wir, dass wir jetzt klar zeigen müssen, dass wir die Frau nicht mehr als dem Mann untergeben ansehen", schrieben die Befürworter des Gesetzentwurfs in ihrem Brief.
Die Synode hatte bei ihrer Tagung im Juli eine Entscheidung vertagt. Der Gesetzentwurf sieht nun einen Kompromiss vor. Demnach kann eine traditionalistische Gemeinde einen männlichen Bischof hinzuziehen, wenn ihre Diözese eine Frau als Bischöfin hat. Allerdings behält die Bischöfin auch dann ihr volles Handlungs- und Weisungsrecht.
Bereits 2005 hat die 467 Mitglieder zählende Synode die Ordination von Frauen zu Bischöfen grundsätzlich befürwortet. Seither dauert jedoch das Ringen um die kirchenrechtlichen Änderungen an. Für die Annahme der Änderung ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. Nimmt das Kirchenparlament den Entwurf an, könnten 2014 die ersten Frauen als Bischöfe der Church of England geweiht werden.