Laut einer Studie des Bundesumweltministeriums zum Naturbewusstsein der Deutschen befürworten 87 Prozent der Befragten den Bau von Windparks auf dem Meer, wie die Zeitung "Die Welt" am Dienstag berichtete. 79 Prozent wollen, dass mehr Windräder auf dem Festland gebaut werden, und 77 Prozent sprechen sich auch für den Bau von Solaranlagen außerhalb von Siedlungen aus. Die Studie soll am Dienstagmittag in Bonn vorgestellt werden.
Es ist die zweite bundesweite Befragung der Bundesregierung zum Naturbewusstsein und die erste, die auch die Einstellung der Bevölkerung zur Energiewende umfasst. Demnach sagt die Mehrheit der Deutschen zwar Ja zur Energiewende, aber zugleich auch Nein zu neuen Strommasten. Die Akzeptanz für den Bau neuer Hochspannungsleitungen ist mit 42 Prozent vergleichsweise gering. Nur 35 Prozent der Befragten wären bereit hinzunehmen, dass für neue Stromtrassen verstärkt Bäume in den Wäldern eingeschlagen werden müssen.
Die Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, Beate Jessel, mahnte, bei der Energiewende den Naturschutz nicht zu vergessen: "Damit die gute Stimmung für die Energiewende und den Atomausstieg nicht kippt, müssen die Naturschutzbelange frühzeitig berücksichtigt werden", sagte Jessel der "Welt". Für die Studie waren in der Zeit von November 2011 bis Januar 2012 mehr als 2.000 Personen befragt worden.