Jüdisches Museum Berlin ehrt Altbundespräsident Weizsäcker

Jüdisches Museum Berlin ehrt Altbundespräsident Weizsäcker
Das Jüdische Museum Berlin hat am Samstag Altbundespräsident Richard von Weizsäcker und den Industriemanager Klaus Mangold mit dem diesjährigen "Preis für Verständigung und Toleranz" geehrt. Zugleich wurde im Rahmen der traditionellen Spendengala der Erweiterungsbau des Museums für die neue Akademie eingeweiht.

An der Festveranstaltung nahmen zahlreiche Vertreter aus Politik, Kultur und Gesellschaft teil, darunter Bundespräsident Joachim Gauck, Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und Kulturstaatsminister Bernd Neumann (beide CDU). Richard von Weizsäcker wurde für seine 1985 gehaltene Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes geehrt, in der er als erster Bundespräsident den 8. Mai 1945 als "Tag der Befreiung" bezeichnete. Der Topmanager Klaus Mangold bekam die Auszeichnung für sein Engagement in der deutsch-französischen Aussöhnung und bei der Vertiefung der Kontakte Deutschlands nach Osteuropa.

###mehr-artikel###

Die neue Bildungsakademie befindet sich gegenüber vom Jüdischen Museum in einer früheren 6.000 Quadratmeter großen Blumengroßmarkthalle. Diese war in den vergangenen anderthalb Jahren für 11,8 Millionen Euro nach Entwürfen des US-Stararchitekten Daniel Libeskind umgebaut worden, der bereits den spektakulären Zickzack-Bau des Museums verantwortete.

In der Akademie werden künftig Bildungsprojekte wie pädagogische und wissenschaftliche Programme zu Fragen der Integration und interkulturellen Verständigung angeboten. Zudem finden dort Bibliothek, Archiv und die wissenschaftliche Abteilungen des Museums Platz. Namensgeber ist der 2010 verstorbene US-Mäzen Eric F. Ross, der für das Projekt zwei Millionen Euro spendete. Der Unternehmer deutsch-jüdischer Herkunft musste 1938 vor den Nazis aus Deutschland fliehen.

Für Toleranz und Verständigung

Der undotierte Preis des Jüdischen Museums wird seit 2002 jährlich verliehen und würdigt Persönlichkeiten, die sich in "herausragender Weise für die Förderung von Toleranz und Verständigung" eingesetzt haben. Preisträgerin im vergangenem Jahr war Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Der Preis hat die Gestalt einer Menora, eines siebenarmigen Leuchters. Die Einnahmen der jährlichen Spenden-Gala kommen traditionell der Bildungsarbeit des Museums zugute.