Es laufe ein "großes Brainstorming", ob und wie das Produkt neu aufgestellt werden könne. Währenddessen erscheine die FR zunächst weiter. Schmitt erklärte, er habe damit begonnen, ein Gutachten über die wirtschaftliche Situation des Verlags und eine Übersicht über dessen Vermögenswerte zu erstellen.
Die Zeitung sei nach bisherigen Erkenntnissen nicht überschuldet. Die Geschäftsführung habe den Antrag auf Insolvenz gestellt, weil die Gesellschafter die Verluste in Zukunft nicht mehr ausgleichen wollten und daher im nächsten Jahr die Zahlungsunfähigkeit drohe.
Spätestens Ende Januar werde das Gutachten beim Insolvenzgericht eingereicht, das dann möglicherweise am 1. Februar 2013 über die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens entscheide. In einem solchen Verfahren werde ein Investor gesucht, der die Vermögenswerte herauskauft, ohne an die Verbindlichkeiten gebunden zu sein. Der Investor übernehme in der Regel auch die Arbeitsplätze.
Das Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main, das die FR herausgibt, hatte am Dienstag Insolvenz angemeldet. Grund seien massive Umsatzverluste im Anzeigen- und Druckgeschäft in der ersten Hälfte des laufenden Jahres, erklärten die Hauptgesellschafter der FR, der Kölner Verlag M. DuMont Schauberg und die Medienholding der SPD, die Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft. Die FR, die noch gut 500 Mitarbeiter beschäftigt, ist trotz zahlreicher Sparrunden seit Jahren defizitär.