Die US-amerikanische Nachrichtenagentur Associated Press (AP) hat ihren Vertrag mit der insolventen Nachrichtenagentur dapd beendet und eine Kooperation mit der Deutsche Presse-Agentur (dpa) abgeschlossen. AP-Sprecher Paul Colford sagte dem epd, Grund seien die finanziellen Schwierigkeiten von dapd. Der Vertrag mit der insolventen Agentur über die Lizenz und Lieferung von Nachrichten sei am Mittwoch beendet worden.
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Der seit der Insolvenz der Nachrichtenagentur dapd eingesetzte Geschäftsführer Wolf von der Fecht teilte mit, er wolle zunächst prüfen, ob die Kündigung wirksam sei: "In einem zweiten Schritt werden wir dann abwägen, inwiefern diese Kündigung Auswirkungen auf das vom Gläubigerausschuss gebilligte Restrukturierungskonzept zur Sanierung der Nachrichtenagentur-Gruppe hat und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen."
Die insolvente Nachrichtenagentur dapd war 2010 aus einem Zusammenschluss des ehemaligen deutschen Dienstes von AP und des Deutschen Depeschen-Dienstes (ddp) entstanden. Ziel war es, den Marktführer dpa anzugreifen. dapd hatte sich für 15 Jahre das Recht gesichert, das Material der internationalen AP-Korrespondenten in Deutschland zu nutzen. Die insolvente dapd ist derzeit auf Investorensuche. Um profitabel zu arbeiten, sollen rund 100 von 300 Stellen gestrichen werden.
AP bekommt auch dpa-Inhalte
Wie dpa und AP am Mittwoch gemeinsam mitteilten, wird dpa künftig Texte und Fotos der AP in Deutschland und Österreich vermarkten. Diese "langfristige und weitgehende" Kooperation sei exklusiv, sagte ein dpa-Sprecher dem epd. Ob die Texte übersetzt würden, hänge vom Interesse des Marktes ab, sagte der Sprecher. Die Texte würden an alle geliefert, "die sie über uns beziehen möchten", auch an Medienhäuser. Nach Angaben des Sprechers hat die Kooperation keine Auswirkungen auf die Auslandsberichterstattung der dpa, da die Inhalte von AP nicht in den Dienst integriert würden.
Der Vorstandsvorsitzende von AP, Gary Pruitt, sagte, die neue Vereinbarung stelle sicher, "dass AP-Inhalte weiterhin die vielen Kunden und Mediennutzer erreichen, die sie wertschätzen". Zugleich erhalte AP aktuelle Inhalte von dpa für seine Dienste. Der Vorsitzende der dpa-Geschäftsführung, Michael Segbers, sagte, durch die Kooperation werde sichergestellt, dass Inhalte von AP "in Deutschland und in anderen europäischen Ländern verfügbar bleiben".