Das bislang friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Stämme und Religionen werde derzeit von einigen radikalen Vertretern untergraben, die Konflikte zwischen Moslems und Christen auslösen wollten, beklagte der leitende Bischof der Lutherischen Kirche von Tansania, Alex Malasusa, am Dienstag in Bielefeld.
Im vergangenen Monat seien mehrere Kirchen mit Steinen beworfen, niedergerissen oder niedergebrannt worden, sagte Malasusa in seinem Grußwort vor der westfälischen Landessynode. Von den jüngsten Angriffen waren nach Worten des Bischofs Kirchen im Regierungssitz Daressalam und der teilautonomen Insel Sansibar betroffen. Die Kirchen hätten jedoch bekräftigt, nicht nach Rache zu streben, sondern für die Täter zu beten, unterstrich Malasusa.
Als besondere Herausforderung bezeichnete der Bischof die "Eskalation der Armut" in dem afrikanischen Land. Die Armut werde überwiegend von Menschen verursacht, erklärte Malasusa. Würden die Rohstoffe richtig genutzt, hätte das Land mehr als es für die Bekämpfung der Armut des ganzen Volkes benötige.