Die "Frankfurter Rundschau" (FR) ist pleite. Am Dienstagmorgen um 9.45 Uhr habe die Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH Insolvenz angemeldet, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts Frankfurt dem epd. Als vorläufiger Insolvenzverwalter sei der Rechtsanwalt Frank Schmitt der Frankfurter Kanzlei Schulze & Braun eingesetzt worden. Der Kölner Verlag M. DuMont Schauberg, der die Mehrheit an der FR hält, wollte sich zunächst nicht äußern, kündigte aber für den Nachmittag eine Pressemitteilung an.
Die "Frankfurter Rundschau", dessen Mantelteil in einer Redaktionsgemeinschaft mit der "Berliner Zeitung" entsteht, ist trotz zahlreicher Sparrunden seit Jahren defizitär. Im vergangenen Jahr waren weitere 58 Stellen betriebsbedingt gestrichen worden, die FR hat damit aktuell nur noch etwas mehr als 500 Mitarbeiter. Auch die Auflage sinkt: Im dritten Quartal 2012 verkaufte das Blatt durchschnittlich knapp 118.000 Exemplare pro Tag. Vor zehn Jahren waren es noch gut 183.000.
Um 15 Uhr sollten die FR-Mitarbeiter bei einer Belegschaftsversammlung in Frankfurt informiert werden. Auch bei der "Berliner Zeitung", an der M. DuMont Schauberg ebenfalls die Mehrheit hält, sollte am Dienstag eine Versammlung stattfinden.