"Wir müssen uns auf jede Art von humanitärer Hilfe vorbereiten", schrieb Kauder in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagzeitung" zum weltweiten Gebetstag für verfolgte Christen. Wenn sich die Situation in Syrien weiter zuspitzen sollte, müsse Deutschland dazu bereit sein, syrischen Christen Zuflucht zu gewähren.
"Noch ist Syrien für die Christen nicht verloren", erklärte Kauder. Allerdings sei die Lage für sie kritisch. In der Stadt Aleppo etwa kämen sie immer mehr zwischen die Fronten. Der CDU-Politiker unterstrich zugleich, dass die weitere Entwicklung in Syrien nicht abzusehen sei. Momentan sei es richtig, dass Deutschland den Flüchtlingen "an Ort und Stelle hilft - in den Lagern, im Libanon, im Irak und in Jordanien".
UN: Bisher 40.000 Tote im Syrien-Konflikt
Unterstützung erhielt Kauder von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU). Auf die Frage, ob syrische Christen bei einer Verschärfung der Lage in Deutschland Aufnahme finden sollten, sagte Friedrich der Zeitung: "Der Schwerpunkt läge sicherlich bei syrischen Christen, da bei ihnen der Verfolgungsdruck am höchsten ist."
Syriens Präsident Baschar al-Assad versucht einen im März 2011 ausgebrochenen Volksaufstand mit Gewalt niederzuschlagen. Nach UN-Schätzungen starben in dem Konflikt bis zu 40.000 Menschen. Die Zahl der Flüchtlinge wird auf mehr als 400.000 geschätzt. Bislang lehnen es die EU-Staaten, darunter Deutschland, ab, syrischen Flüchtlinge im großen Stil Zuflucht zu gewähren.