Der iranische Außenminister Ali-Akbar Salehi hat am Sonntag den Gipfel der Blockfreien-Bewegung (NAM)in Teheran eröffnet. "Der Iran teilt die Sorge vieler NAM-Mitglieder über den Machtzuwachs des UN-Sicherheitsrates und sieht die Notwendigkeit von Reformen in dieser Hinsicht", sagte Salehi in seiner Eröffnungsrede.
Verwirrung gab es um die angebliche Einladung des Anführers der radikal-islamischen Hamas, Ismail Hanija, zu der Konferenz. Der Sprecher des Gipfels, Mohammad Reza Forqani widersprach dem am Sonntag.
USA und Israel kritisieren Teilnahme des UN-Chefs
Mehr als 40 Staats- und Regierungschefs und hunderte Diplomaten sind nach Angaben iranischer Medien zu dem Treffen eingeladen, darunter der ägyptische Präsident Mohammed Mursi, Kubas Staatschef Raul Castro und Indiens Premierminister Manmohan Singh. Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat seine Teilnahme zugesagt und so für politische Verstimmung in Washington und Tel Aviv gesorgt.
Die fünftägige Versammlung ist das größte internationale Treffen auf iranischem Boden seit mehr als einem Jahrzehnt. Bereits die Zusage von Ägyptens Präsident Mursi und Teilnahme von UN-Chef Ban gilt als diplomatischer Triumph für den außenpolitisch isolierten Iran.
Israel hatte Ban gebeten, die Einladung zum Gipfel nicht anzunehmen. Auch die USA kritisierten, der Besuch von Ban in Teheran sende "kein gutes Signal" aus. Bans Sprecher hatte den Schritt verteidigt. Ban sei sich der "Empfindlichkeiten" bei seinem Besuch bewusst, doch er habe seine Verantwortungen gegenüber den blockfreien Staaten und Iran wahrzunehmen.
Der Iran übernimmt für die kommenden drei Jahre den Vorsitz der Blockfreien Staaten, den zuvor Ägypten innehatte. Die Bewegung der blockfreien Staaten wurde 1961 auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges von den Ländern gegründet, die unabhängig von dem westlichen und östlichen Machtblock bleiben wollten. Heute hat die Versammlung 120 Mitglieder. Es ist die zweitgrößte internationale Versammlung nach der UN.