Über 140 Festnahmen bei Demonstrationen in Chile
In Chile haben erneut Zehntausende Menschen für eine Bildungsreform demonstriert. Bei insgesamt 14 Protestmärschen im Großraum der Hauptstadt Santiago forderten sie am Donnerstag (Ortszeit) eine Verbesserung des Schulunterrichts und ein kostenloses Universitätsstudium.
Bei den nicht genehmigten Demonstrationen kam es am Rande zu kleineren Rangeleien zwischen Protestierenden und der Polizei. Über 140 Menschen wurden festgenommen, wie die Zeitung "La Tercera" berichtete.
Schüler und Studenten fordern seit mehr als einem Jahr eine umfassende Reform des Bildungssystems. Der chilenische Staat finanziert nur ein Viertel der Bildungskosten. Die Regierung hatte im April zwar die Aufstockung des Bildungsetats für 2013 um mindestens 700 Millionen US-Dollar angekündigt und mehr Stipendien für arme Studenten in Aussicht gestellt. Schüler- und Studentenorganisationen protestieren aber weiter, weil ihnen das Vorhaben der Regierung nicht weit genug geht.