EKD-Ratsvorsitzender sieht Biosprit mit Skepsis

EKD-Ratsvorsitzender sieht Biosprit mit Skepsis
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, fordert ein Ende des Biosprits, falls Menschen in Entwicklungsländern deshalb verhungern müssten.

Wenn es zu einer Konkurrenz zwischen Tank und Teller komme, "muss man Bioenergie stoppen", sagte der Theologe in einem vorab veröffentlichten Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwochsausgabe). Er glaube allerdings nicht, dass diese Problematik derzeit Deutschland betreffe.

###mehr-artikel### Schneider riet dazu, genau hinzuschauen, was in Deutschland verwertet werde: "Wenn es sich nämlich um Reststoffe und Abfälle handelt, finde ich das unkritisch." International gebe es aber sehr wohl Probleme. "Nahrungsmittel sind dazu da, dass Menschen davon satt werden." 

Der EKD-Ratsvorsitzende mahnte ein verändertes ethisches Bewusstsein an: "Wir müssen alles daran setzen, die Sensibilität für das Wertvolle von Nahrungsmitteln zu bewahren. Denn sie geht zunehmend verloren." Das sehe man etwa an der Überproduktion von Lebensmitteln. "Und ein solches Überangebot verleitet dann zum Wegwerfen von Nahrung", sagte Schneider: "Unsere Anspruchshaltung müssen wir überdenken. Immer überall alles haben zu wollen, ist maßlos."