Journalistin in Syrien getötet

Journalistin in Syrien getötet
In der syrischen Stadt Aleppo ist eine japanische TV-Journalistin in einem Feuergefecht zwischen Armee und Rebellen getötet worden.

Die 45-jährige Kriegsreporterin Mika Yamamoto starb in der hart umkämpfen Stadt Aleppo, als sie mit Aufständischen der Freien Syrischen Armee unterwegs war, wie der arabische TV-Sender Al Dschasira am Dienstag berichtete. Yamamoto arbeitete für die Nachrichtenagentur Japan Press. Die Reporterin, die mit der bedeutendsten japanischen Medienauszeichnung, dem Vaughn-Ueda-Preis dekoriert wurde, berichtete bereits aus anderen Krisengebieten wie Afghanistan und Irak.

###mehr-artikel### In einem Telefonat mit einem japanischen TV-Sender sagte ihr Kollege Kazutaka Sato, der mit ihr in Syrien war, die Journalistin sei augenscheinlich von Regierungstruppen erschossen worden. "Wir sahen eine Gruppe von Leuten in Uniformen, die auf uns zu kamen. Es schienen Regierungssoldaten zu sein. Sie begannen wahllos um sich zu schießen. Sie waren nur 20, 30 Meter weit weg, vielleicht sogar noch näher", sagte Sato den Angaben zufolge.

Syrien ist derzeit das wohl gefährlichste Land für Journalisten: Zwischen März 2011 und Juli 2012 wurden nach Angaben von "Reporter ohne Grenzen" 33 Medienschaffende getötet. Im Februar starben in Homs die bekannte amerikanische Kriegsreporterin Marie Colvin und der französische Fotograph Remi Ochlik. Auch der französische TV-Journalist Gilles Jacquier starb in der Stadt, er befand sich im Januar auf einer von der syrischen Regierung organisierten Reise.

Regierung und Rebellen beschuldigen sich gegenseitig, den Tod von Journalisten billigend in Kauf zu nehmen, um die Schuld der anderen Seite zuzuschieben. Der britische Fernsehjournalist Alex Thomson berichtete im Juni, syrische Rebellen hätten ihn absichtlich in eine Falle gelockt, damit er und sein Team von Regierungstruppen erschossen würden. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind bislang mehr als 18.000 Menschen in dem Konflikt ums Leben gekommen, Zehntausende haben Syrien verlassen oder sind im Land auf der Flucht.