Filmtipps: Diese Woche neu im Kino

Filmtipps: Diese Woche neu im Kino

360 (Großbritannien, Österreich, Frankreich, Brasilien 2011)

In Fernando Meirelles' Episodenfilm geht es um das Leben und Lieben von Menschen rund um die Welt, die miteinander auf unterschiedliche Art und Weise verbunden sind. Wie schon in seinem gefeierten internationalen Debüt "City of God" versucht Meirelles, eine große Erzählung anhand vieler einzelnen Geschichten darzustellen. In der Episodenstruktur wirken aber einige Geschichten unlogisch und unbedacht. Trotz der großartigen Besetzung bleiben viele Figuren ohne Tiefe. Doch schafft Meirelles es immer wieder, einzigartige Gänsehautmomente zu erzeugen.

Regie: Fernando Meirelles. Buch: Peter Morgan. Mit: Anthony Hopkins, Jude Law, Rachel Weisz, Moritz Bleibtreu, Ben Foster, Jamel Debbouze, Marianne Jean-Baptiste. Länge: 110 Minuten. FSK: 12 Jahre. (epd)


Magic Mike (USA 2012)

Um seinem Traum von einem eigenen Möbelgeschäft näherzukommen, führt der gut aussehende Mike (Channing Tatum) ein Doppelleben. Tagsüber arbeitet er als Dachdecker, nachts lässt er in einem Stripclub die Hüllen fallen. In dieses Geschäft führt er den jungen Adam (Alex Pettyfer) ein, der sich Geld dazuverdienen will. Zwar klingt die Geschichte vertraut und klischeebeladen. Doch der Film, der auf realen Erfahrungen von Hauptdarsteller Channing Tatum basiert, enthält kritische Untertöne zur aktuellen Wirtschaftskrise in Amerika. Regisseur Steven Soderbergh hat einen der vielleicht besten Filme zur ökonomischen Lage in den USA gedreht.

Regie: Steven Soderbergh. Buch: Reid Carolin. Mit: Matthew McConaughey, Channing Tatum, Cody Horn, Olivia Munn, Alex Pettyfer, Adam Rodriguez. Länge: 110 Minuten. FSK: 12 Jahre. (epd)

Wer's glaubt, wird selig (Deutschland 2012)

Sechs Jahre nach seinem Erfolg "Wer früher stirbt, ist länger tot" lässt Regisseur Marcus H. Rosenmüller seinen neuen Film wieder in einem kleinen bayerischen Dorf spielen. Georg (Christian Ulmen) will seine verstorbene Mutter (Hannelore Elsner) heiligsprechen lassen, um den Tourismus im stillgelegten Ski-Ort anzukurbeln. Der Film begeistert wegen seiner liebenswerten Figuren, seines schwarzen Humors und besonders wegen der unorthodoxen Verulkung des katholischen Glaubens, reicht aber an seinen Vorgänger nicht ganz heran. Die überraschend quirligen Dialoge lassen jedoch über einige Fehler leicht hinwegsehen.

Regie: Marcus H. Rosenmüller. Buch: Jeremy Leven. Mit: Christian Ulmen, Marie Leuenberger, Nikolaus Paryla, Hannelore Elsner, Simon Schwarz, Lisa Maria Potthoff, Fahri Yardim. Länge: 105 Minuten. FSK: 6 Jahre. (epd)

We need to talk about Kevin (Großbritannien, USA 2011)

Eva (Tilda Swinton) war eine gefeierte Reiseautorin, die ihre Freiheit und ihren Erfolg zugunsten eines perfekten Familienlebens aufgegeben hat. Doch statt des ersehnten Glücks gleicht ihr Leben nun einem wahr gewordenen Alptraum: Ihr Sohn entwickelt sich zu einem Tyrannen, dessen einziges Ziel zu sein scheint, seine Mutter in den Wahnsinn zu treiben. Die Erzählung beginnt mit dem Ende und lässt erst nach und nach eine Chronologie erkennen, die auf eine Katastrophe zusteuert. Lynne Ramsays Film ist eine Mischung aus psychologischem Drama und Horrorfilm, der die Ängste aller Eltern zum Thema hat: dass ihr Versagen ihr Kind zu einem Monster werden lässt.

Regie: Lynne Ramsay. Buch: Rory Kinnear, Lynne Ramsay. Mit: Tilda Swinton, John C. Reilly, Ezra Miller, Jasper Newell, Rock Duer, Ashley Gerasimovich. Länge: 112 Minuten. FSK: 16 Jahre. (epd)