Zu den Unterzeichnern des Protests gehören die Dirigenten Helmuth Rilling und Mariss Jansons sowie der Sänger Thomas Quasthoff. Die Unterschriften werden auf der Website orchesterretter.de gesammelt.
Der Präsident des Landesmusikrats Baden-Württemberg, Hermann Wilske, sagte, er sei zuversichtlich, dass dies der Beginn einer beachtlichen Bürgerbewegung gegen Kulturabbau sei. Viele Prominente sowie Unterstützer aus allen Kreisen der Gesellschaft seien nicht bereit, das Verschwinden eines Spitzenorchesters hinzunehmen, das zu den besten in Europa gehöre. Die Initiative Orchesterretter wird neben dem Landesmusikrat auch von Fördervereinen und Freundeskreisen der beiden Orchester getragen.
SWR-Intendant Peter Boudgoust hatte im März angekündigt, möglicherweise ab 2016 die beiden Orchester zu fusionieren. Er verwies bei dem Reformvorhaben darauf, dass der Sender 166 Millionen Euro bis 2020 einsparen müsse. Beide Orchester sind laut Boudgoust schon jetzt an der Untergrenze bei Personal und Finanzen angekommen. Deshalb sei es keine Option, noch mehr als die geplanten fünf Millionen Euro einzusparen. Aus seiner Sicht sei die Fusion die überzeugendste Lösung.
Eine zweite Lösung, die im SWR-Rundfunkrat diskutiert wurde, ist die Reduzierung beider Orchester auf jeweils 80 Planstellen. Bei größeren Konzerten könnten sich die Orchester gegenseitig mit Personal aushelfen. Dabei wird jedoch befürchtet, dass beide Orchester ihren exzellenten Ruf einbüßen.
In der vergangenen Woche hatte der Deutsche Kulturrat den SWR aufgefordert, von den Fusionsplänen abzurücken.