"Die Stadt Duisburg wird mit allem, was sie hat, rückhaltlos und offen und transparent an der Aufklärung mitarbeiten", sagte Link am Dienstag im ZDF. Die juristische Ermittlung liege bei der Staatsanwaltschaft. "Was wir politisch tun können, um diesen Prozess zu begleiten, insbesondere im Hinblick auf die Menschen, das werden wir tun", betonte Link.
Als politische Konsequenzen nannte der Oberbürgermeister einen transparenten Stil im Rathaus sowie eine stärkere Beteiligung der Menschen an Entscheidungen. So sei klar gewesen, dass die Errichtung der Gedenkstätte am Unglücksort nur gemeinsam mit den Angehörigen erarbeitet werden könne. "Dass das im Konsens mit allen Beteiligten gelungen ist, dafür bin ich sehr dankbar", sagte Link, der seit Juli Oberhaupt der Stadt Duisburg ist. Der Amtsvorgänger Adolf Sauerland (CDU) war im Februar wegen seines Umgangs mit der Loveparade-Katastrophe in einem Bürgerentscheid abgewählt worden.
Für eine Klärung von Schuld und Verantwortung müssen laut Link die Ergebnisse der juristischen Ermittlungen abgewartet werden. "Wenn die Staatsanwaltschaft soweit ist, dann sehen wir, gegen wen Anklage erhoben wird, in welchen Punkten Anklage erhoben wird", erklärte Link. Dieser Prozess müsse abgewartet werden.
Für diesen Dienstag, den zweiten Jahrestag des Unglücks, sind mehrere Gedenkveranstaltungen in Duisburg angekündigt. In einer öffentlichen Gedenkfeier in der Innenstadt wollten am Abend Angehörige und Bürger der Stadt an die der Opfer erinnern. Neben Vertretern der Angehörigen ist auch Link als Redner angekündigt. Bei einer Mahnwache am Unglücksort waren bereits am Montagabend 1.000 Kerzen aufgestellt worden. Bei dem Loveparade-Unglück am 24. Juli 2010 starben 21 Teilnehmer, rund 500 wurden verletzt.