Zu der Konferenz hatten bis sich am Wochenende Hunderte Vertreter religiöser Organisationen versammelt. Sie betonten, dass es beim Kampf gegen die Immunschwächekrankheit zugleich auch um das Engagement gegen wirtschaftliche und soziale Ungerechtigkeiten gehe. In den USA ist knapp die Hälfte der 1,2 Millionen HIV-positiven Menschen afro-amerikanisch, obwohl Schwarze nur 13 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen.
Mehrere Konferenzteilnehmer klagten über Unverständnis und Diskriminierung in ihren eigenen Glaubensgemeinschaften. Kirchen müssten "mehr Mut" haben, jungen Menschen im offenen Gespräch korrekte und umfassende Informationen zu vermitteln, forderte die Sprecherin der "Young Womens' Christian Association von Simbabwe", Maria Ziwenge.
Der stellvertretende Direktor der UN-Organisation UNAIDS, Paul De Lay, räumte ein, Wissenschaftler hätten "manchmal Schwierigkeiten" mit dem spirituellen Aspekt der Arbeit gegen Aids. Dabei gebe der Glaube Menschen und Gesellschaften "spirituelle und moralische Orientierungshilfe". Er berühre daher "jeden Aspekt der Arbeit gegen Aids", sagte De Lay.