Das Bundesamt für Verfassungsschutz warnt nach der im vergangenen Jahr aufgedeckten Neonazi-Mordserie vor weiterem Rechtsterrorismus in Deutschland. Nachahmungstaten seien denkbar, heißt es laut "Passauer Neuer Presse" (Mittwochsausgabe) im Verfassungsschutzbericht 2011. Wegen der vielfältigen Möglichkeiten der Internet-Kommunikation erhöhe sich zudem "die Gefahr von Gewalttaten durch selbstradikalisierte Einzeltäter oder Kleinstgruppen".
Der Verfassungsschutzbericht soll am Vormittag von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) und dem scheidenden Verfassungsschutzpräsidenten Heinz Fromm vorgestellt werden. Ein Neonazi-Trio aus dem sächsischen Zwickau hatte seit dem Jahr 2000 den Ermittlungen der Polizei zufolge insgesamt zehn Menschen ermordet. Opfer waren Kleinunternehmer mit ausländischen Wurzeln sowie eine Polizistin.
Die Bedrohung durch islamistischen Terrorismus bleibt laut Verfassungsschutzbericht unverändert hoch: "Die islamistische Szene besteht aus verschiedenen Strukturen, die immer stärker miteinander vernetzt sind. Hieraus resultieren Gefahren für die innere Sicherheit, die jederzeit in Form von Anschlägen unterschiedlicher Dimension und Intensität real werden können", zitiert die "Passauer Neue Presse" Im Zuge des Arabischen Frühlings hätten sich die Handlungsspielräume islamistischer Bewegungen "durch die neu gewonnenen Freiheiten" erweitert.