Knesset beunruhigt über deutsches Beschneidungsurteil

Knesset beunruhigt über deutsches Beschneidungsurteil
Das israelische Parlament hat sich beunruhigt über das Beschneidungsurteil des Kölner Landgerichts gezeigt.

Die richterliche Entscheidung werde "Konsequenzen für alle Juden Europas haben", sagte der Vorsitzende des Knesset-Ausschusses für Immigration und Diaspora, Danny Danon (Likud), bei einer Ausschuss-Sitzung am Montag in Jerusalem. Seit der Zeit Abrahams hielten sich die Juden an diese jüdische Pflicht. Danon forderte den deutschen Botschafter in Israel, Andreas Michaelis, auf, sich für eine gesetzlich geschützte Regelung einzusetzen.

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Michaelis hatte vor dem Parlamentsausschuss von der Diskussion in Deutschland und den Reaktionen auf das umstrittene Urteil berichtet, das von Juden und Muslimen in Deutschland heftig kritisiert worden war. Das Landgericht Köln hatte Ende Juli die Beschneidung eines muslimischen Jungen als Körperverletzung gewertet, weil ein medizinisch nicht notwendiger Eingriff nicht dem Kindeswohl entspreche.

Der Botschafter sagte, "das Urteil ist eine Einzelfallentscheidung, die keine bindende Wirkung für andere Gerichte hat". Zugleich verwies er auf das Recht des Kindes auf die Unversehrtheit des eigenen Körpers. Das Kölner Gericht habe dieses Recht des Kindes über die Religionsfreiheit gestellt. Nach Angaben des Botschafters hat sich die Zahl der Juden in Deutschland in den zurückliegenden 20 Jahren verdreifacht. "Das jüdische Leben zu fördern ist klares Bekenntnis der deutschen Politik", fügte er an.