"Von der Gleichbehandlung mit Christen oder Juden sind die Muslime ein gutes Stück entfernt", sagte Kizilkaya, der derzeit auch Sprecher des Koordinationsrates der Muslime ist. Er kritisierte, dass "die höchsten Politiker der Republik immer wieder sagen, die Muslime gehörten vielleicht zu Deutschland, ihr Islam aber sicher nicht." Vor diesem Hintergrund "wäre eine Gleichbehandlung der Muslime nicht nur Verfassungsgebot, sondern auch ein versöhnendes Signal".
Der Islamrat erwägt laut Kizilkaya, gegen das Beschneidungs-Urteil des Kölner Landgerichts vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen. "Um die Religionsfreiheit im puncto Beschneidung wieder herzustellen, würden wir das notfalls wagen", sagte er. Das Landgericht Köln hatte in der vergangenen Woche die Beschneidung eines muslimischen Jungen als Körperverletzung gewertet, weil ein medizinisch nicht notwendiger Eingriff nicht dem Kindeswohl entspreche.