Zuvor hatte bereits der CDU-Wirtschaftspolitiker Thomas Bareiß eine Überprüfung gefordert und war dafür von der Frauenunion und vom Bundesfamilienministerium kritisiert worden. Bareiß hatte darauf hingewiesen, dass das Elterngeld jährlich fast fünf Milliarden Euro koste, die Zahl der Kinder aber trotzdem abnehme.
Kauder sagte: "Wir haben tatsächlich gerade eine Momentaufnahme über die Geburtenentwicklung bekommen, wonach die Zahl der Kinder sinkt." Er sei aber der Auffassung, dass man sich gerade bei solchen gesellschaftspolitischen Fragen auch Zeit lassen müsse, damit die Regelungen in der Bevölkerung angenommen werden könnten. Schnelle Entscheidungen seien hier deshalb falsch. Derzeit sei noch keine endgültige Aussage zu treffen. In der nächsten Legislatur müsse man dies aber tun.
Das Elterngeld soll Eltern nach der Geburt eines Kindes unterstützen; die Höhe orientiert sich am vorherigen Einkommen. Ein berufstätiger Elternteil erhält ein Jahr lang 67 Prozent seines bisherigen Nettoeinkommens, höchstens aber 1.800 Euro im Monat, wenn er wegen der Kinderbetreuung im Job pausiert. Wenn auch der Partner das Kind mindestens zwei Monate betreut, wird das Elterngeld 14 Monate gezahlt.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im vergangenen Jahr 663.000 Kinder geboren. Das sind rund 15.000 Kinder weniger als 2010.