Der innersyrische Kampf um Demokratie werde von anderen Staaten zur Durchsetzung eigener Interessen missbraucht, sagte der Präsident der Gruppe, Louay Hussein, am Dienstag in Berlin. Dabei warnte er vor einem militärischen Flächenbrand in der Region und einer Auseinandersetzung zwischen den Großmächten.
Die innersyrische Oppositionsbewegung "Den Syrischen Staat aufbauen" gehört zu den zehn Unterzeichnergruppen des sogenannten Rom-Appells von Ende Juli. Darin sprachen sich die Initiativen bei einem Treffen in Rom unter anderem für einen politischen Wandel mit friedlichen Mitteln im Land aus.
Kritik an Waffenlieferungen aus dem Ausland
Unterstützt wird die Gruppe von der Internationalen Ärztevereinigung gegen einen Atomkrieg (IPPNW), die schon seit Monaten die Gewalt in Syrien kritisiert. Der stellvertretende Vorsitzende der deutschen IPPNW-Sektion, Christoph Kramer, sagte am Dienstag, ein politischer Wandel in Syrien sei nur durch die Syrer selbst möglich. Dabei beklagte er die Einmischung ausländischer Kräfte. Derzeit werde das Land Presseberichten zufolge von ausländischen Waffen und Kämpfern überschwemmt. Eine westliche Militärintervention könne eine Dynamik in Gang setzen, die weitere Länder wie den Iran erfasst, erklärte Kramer. Syrien dürfe nicht zum Spielball der Supermächte werden.
Louay Hussein betonte, zu Beginn des Aufstandes seien in Syrien eine Million Menschen friedlich auf die Straße gegangen. Das zeige, dass es genügend Menschen gebe, die sich ohne Gewalt für einen politischen Wandel einsetzen.
In dem seit über 19 Monate andauernden Konflikt in Syrien sind Schätzungen zufolge bislang über 30.000 Menschen getötet worden. Der Großteil der Gegner des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad sind sunnitische Muslime. Assad und die Mehrheit der Regierung und des Militärs sind hingegen Alawiten, eine Untergruppe muslimischer Schiiten, die eine Minderheit in Syrien sind. Daneben gibt es in Syrien auch andere religiöse Minderheiten wie Christen und Drusen.