Das Wasser flute die Gräber, verstopfe die Poren des Bodens und lasse zu wenig Sauerstoff eindringen, heißt es in der Untersuchung, die am Dienstag bei der Fachtagung "Friedhofsböden" in der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück vorgestellt wurde.
Bis zu 40 Prozent der rund 33.000 Friedhöfe in Deutschland hätten Probleme mit Wachsleichen, sagte Stiftungs-Generalsekretär Fritz Brickwedde. Wachsleichen sind Leichname, die nahezu unverändert bleiben und im Boden nicht verwesen. Durch übermäßiges Gießen könnten zudem Keime schneller ins Grundwasser gelangen, hieß es.
Brickwedde empfahl, auf Friedhöfen Stauden zu pflanzen. Sie wurzelten tief und müssten deshalb seltener gegossen werden. Zudem sollte unmittelbar nach dem Begräbnis die Erde nicht festgetreten werden. Das werde allerdings häufig von professionellen Grabpflegern empfohlen, weil dann frühzeitig Pflanzen eingesetzt werden könnten. Für den Verwesungsprozess sei das jedoch kontraproduktiv, da notwendiger Sauerstoff nur noch schwer hindurchdringe.
Warnung vor Umweltproblemen auf Friedhöfen
Warnung vor Umweltproblemen auf Friedhöfen
Auf deutschen Friedhöfen wird zu viel gegossen: Zu viel Wasser bei der Grabpflege erschwert nach jüngsten Forschungen der Universitäten Kiel und Kassel die Verwesung der Leichname.