Autorin Fleischmann begrüßt geplantes Beschneidungsgesetz

Autorin Fleischmann begrüßt geplantes Beschneidungsgesetz
Die deutsch-israelische Autorin Lea Fleischmann hat die geplante Rechtssicherheit für religiöse Beschneidungen begrüßt.
30.10.2012
epd
Stephan Cezanne

"Ein Verbot der Beschneidung würde für religiöse Juden bedeuten, dass sie in Deutschland nicht leben können", sagte die 1947 in Ulm geborene und seit mehr als 30 Jahren in Jerusalem lebende Schriftstellerin dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Anfang Oktober billigte das Bundeskabinett den Gesetzentwurf, wonach Juden und Muslime ihre Söhne weiter beschneiden lassen dürfen, wenn dies fachgerecht und mit
möglichst wenig Schmerzen erfolgt. Das Parlament muss nun darüber entscheiden.

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Zur Nahost-Krise sagte Fleischmann, Israel dürfe hier nicht als Sündenbock herhalten. Frieden in der Region werde es erst geben, "wenn die Völker im Nahen Osten regelmäßig frei wählen und ihre Regierungen ohne Angst kritisieren können", erklärte die Tochter von Holocaust-Überlebenden. 

Fleischmann hatte 1980 in ihrem Bestseller "Dies ist nicht mein Land" ihre Gründe für ihre Ausreise aus Deutschland dargelegt. In Jerusalem habe sie die "geistigen Werte des Judentums gefunden, die meine schriftstellerische Arbeit und meinen Alltag prägen". Sie schreibe aber weiterhin in deutscher Sprache. Fleischmann: "Es ist für mich eine außerordentliche Bereicherung, inzwischen in zwei Kulturen zuhause zu sein."