"Das Thema ist sehr breit in den Kirchen angekommen", sagte der evangelische Pfarrer Armin Beuscher aus Köln dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die evangelische Kirche etwa ermutige ihre Pfarrer, liturgische Texte zu schreiben und Rituale zu entwickeln, um betroffenen Gemeindemitgliedern ein entsprechendes Angebot machen zu können.
Auch katholische Gemeinden bieten in regelmäßigen Abständen ähnliche Gottesdienste an. "In der katholischen Kirche ist das natürlich ein ganz anderer Kontext", sagte der Pastoralreferent Martin Bartsch vom Erzbistum Köln dazu. Denn hier ist die Ehe ein Sakrament und damit unauflöslich. Auch eine Wiederverheiratung in der Kirche ist ausgeschlossen.
"Viele fühlen sich doppelt bestraft und denken: Meine Ehe ist kaputt, und jetzt verliere ich auch den Halt der Kirche", sagte Bartsch. Mit den Gottesdiensten wolle man Betroffenen deshalb signalisieren, dass Gott sie nicht verlassen habe: "Niemand soll mit seinem Leid alleingelassen werden."