Das Kinderhilfswerk Unicef warnt vor neuen Hungerkatastrophen. "Am Horn von Afrika und in der Sahelzone folgen die Dürre- und Hungerkrisen in immer kürzerem Abstand", sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von Unicef Deutschland, der "Passauer Neuen Presse" (Mittwochsausgabe). In den Sahel-Staaten müsse für die kommenden Monate mit mehr als einer Million schwer mangelernährter Kinder gerechnet werden.
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen stellt am Mittwoch in Berlin den Unicef-Report 2012 vor, der sich unter anderem mit Defiziten bei der globalen Wasserversorgung beschäftigt. "Die ärmsten Familien profitieren bisher zu wenig von Fortschritten bei der Versorgung mit elementaren Gütern wie Wasser, Nahrung, Gesundheitsversorgung und Bildung", sagte Schneider: "Weltweit sind jedes Jahr 375 Millionen Menschen durch Überschwemmungen, Dürren oder Stürme bedroht."
Der Unicef-Geschäftsführer warnte vor einer Blockade beim am Mittwoch offiziell beginnenden UN-Umweltgipfel in Brasilien. "Es geht in Rio nicht um eine 'Öko-Diktatur', wie manche Kritiker meinen, sondern um eine neue Balance von wirtschaftlicher, ökonomischer und sozialer Vernunft", sagte Schneider.