Ein 36-jähriger Familienvater soll in der Nacht zu Freitag seine vier Kinder im Alter von fünf, sieben, neun und zwölf Jahren getötet haben. Er selbst überlebte einen anschließenden Suizidversuch schwer verletzt und liegt im Koma.
Während der Andacht entzündeten viele Besucher eine Kerze und verwandelten den Raum vor dem Altar in ein Lichtermeer. Auf kleinen Karten verfassten sie Botschaften, die dann auf dem Altar verteilt wurden. Zusätzlich lag ein Kondolenzbuch aus. Sanfte Orgelmusik und Stillepausen zur Besinnung wechselten sich ab.
"Wir trauern um vier Kinder, die zum Leben geschaffen waren und nicht zum Sterben", sagte Gemeindepastor Walter Faerber, der auch als Notfallseelsorger vor Ort war. "Wir kannten sie aus der Kinderarbeit und aus dem Konfirmandenunterricht. Wir können es noch kaum glauben, dass sie uns in Zukunft fehlen werden."
Der stellvertretende Superintendent des Kirchenkreises Peine, Volker Klindworth, sagte gegenüber epd, die Menschen seien erschüttert und tief getroffen. Er ist selbst Vater dreier Kinder. "Für diese Tat findet man keine Worte, aber wenn uns Worte fehlen, wollen wir gemeinsam hören, beten und schweigen."
Die Mutter der Kinder befand sich zur Tatzeit im Urlaub in der Türkei. Mit einer SMS hatte ihr Mann die Tat angedeutet. Sie leitete die Nachricht an einen Verwandten weiter, der die Polizei verständigte. Kurz vor Mitternacht fanden Beamte die Leichen der Kinder und den Verletzten in der Familienwohnung in einer Reihenhaussiedlung.
Alle wiesen nach Angaben der Hildesheimer Staatsanwaltschaft Schnittwunden auf.
Die Behörde geht davon aus, dass die Kinder im Schlaf getötet wurden. Gegen den Familienvater soll Haftbefehl erlassen werden, wenn er wieder aufwacht. Den Ermittlungen zufolge hatten die Eltern Eheprobleme. Der Mann soll an schweren Depressionen gelitten haben.