Topfschlagen gegen Korruption: Die Argentinier protestieren
Argentinien hat erneut eine laute Protestnacht gegen Korruption erlebt. Zum zweiten Mal in Folge machten Bewohner in Buenos Aires ihrem Unmut über die Bestechlichkeit in Regierung und Politik durch das Klappern mit Kochtöpfen Luft.
Vor allem in den Stadtvierteln der Mittel- und Oberschicht waren viele in der Nacht auf Samstag auf Kochtöpfe schlagend auf die Balkone oder vor ihre Häuser gegangen, Autofahrer veranstalteten ein Hupkonzert.
Mit den ersten "Cacerolazos" in der zweiten Amtszeit von Präsidentin Cristina Kirchner protestierten die Bürger von Buenos Aires zugleich gegen die zunehmende Unsicherheit in der Stadt. Kritisiert wurden die schleppenden Ermittlungen der Justiz gegen Vizepräsident Amado Boudou wegen Vorteilgewährung im Amt und Ungereimtheiten in seinen Angaben über sein Vermögen. "Cacerolazos" hatte es zuletzt 2008 während der monatelangen Proteste der Landwirte gegen die Steuerpolitik der Regierung gegeben.