Die Christen dürften sich "angesichts der Wirklichkeit und Verheißung des Leibes Christi nicht abfinden mit dem, was jetzt möglich ist", sagte Kurschus auf einer Fachkonferenz mit dem Titel "In einem Boot - Ökumene, Mission und Weltverantwortung" am Montag in Dortmund. Diese "Wunde" hielten die konfessionsverschiedenen Ehepartner offen.
Die Christen verschiedener Prägung und Herkunft verbinde mehr als sie trenne, sagte Kurschus. Als Beispiele nannte sie die Bibel als gemeinsame Richtschnur, die Taufe, die altkirchlichen Bekenntnisse und die Verpflichtung zu Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Die von Gott geschenkte Einheit weite den Blick über die Grenzen der Konfessionen und Traditionen hinaus: "Er sprengt die engen Gefängnisse unserer Milieus, Hautfarben, Sprachen und sozialen Herkünfte."
Die Kirche dürfe sich von der Welt nicht abkapseln, sondern müsse ihre Verantwortung wahrnehmen, betonte die leitende Theologin: "Kirche ist nicht Kirche, wenn sie sich ihrer politischen, gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung für die Welt nicht stellt." Auch die überkonfessionellen und weltweiten Dimensionen sowie die "missionarische Sendung in die Welt" seien wesentliche Dimensionen von Kirche, sagte Kurschus.