Studie: Nur wenig Rechtsextreme in Bundeswehr

Studie: Nur wenig Rechtsextreme in Bundeswehr

Potsdam (epd). In einer umfassenden Studie hat die Bundeswehr erstmals die politischen Einstellungen von Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Bundeswehrangehörigen untersuchen lassen. Demnach wird die große Mehrheit der Soldatinnen und Soldaten und der Zivilangestellten den Anforderungen an eine Armee in der Demokratie vollkommen gerecht, wie das mit der Untersuchung beauftragte Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr am Freitag in Potsdam mitteilte.

Weniger als ein Prozent der Angehörigen der Streitkräfte wiesen konsistent rechtsextreme Haltungen auf. In der Bevölkerung liege dieser Anteil mit mehr als fünf Prozent deutlich höher. Gleichwohl zeige die Studie, dass Personen mit rechtsextremistischen Einstellungen ein erhöhtes Interesse an einer Tätigkeit in der Bundeswehr haben. Dagegen seien nahezu alle Soldatinnen und Soldaten der Ansicht, dass politische Extremisten in der Bundeswehr nichts zu suchen haben.

Zur Abwehr extremistischer Tendenzen sei es daher wesentlich, dass Personen mit einer Affinität zu rechtsextremen Einstellungen von vorneherein nicht in die Bundeswehr gelangten. Vorbeugende Maßnahmen wie die Sicherheitsprüfung der Soldatinnen und Soldaten bei der Einstellung sowie die historische und politische Bildung seien daher fortzuentwickeln, hieß es.

Für die Studie wurden den Angaben zufolge Ende 2022 mehr als 4.300 zivile und militärische Angehörige der Bundeswehr schriftlich befragt. Zudem wurden 18 Gruppendiskussionen mit jeweils drei bis acht Soldatinnen und Soldaten an acht Standorten der Bundeswehr durchgeführt.