Genf (epd). Die Kürzungen internationaler Hilfsgelder bedrohen laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erheblich den Kampf gegen die Malaria. Fortschritte in vielen betroffenen Ländern könnten zunichtegemacht werden, warnte die WHO am Donnerstag in Genf. Millionen Menschenleben seien gefährdet.
Bei einer Bestandsaufnahme in Malaria-Gebieten habe die Hälfte von 64 befragten WHO-Länderbüros Beeinträchtigungen der Malariadienste gemeldet. Die Krankheit sei nach wie vor eine große Gefahr für die Menschen in den betroffenen Regionen, betonte die WHO anlässlich des Weltmalariatages am Freitag.
Allein im Jahr 2023 seien fast 600.000 Menschen an der Infektionskrankheit gestorben. Am schlimmsten sei die Lage in der WHO-Region Afrika, in der schätzungsweise 95 Prozent der jährlichen Malaria-Todesfälle auftreten. Die meisten Opfer seien Kleinkinder.
„Die Geschichte der Malaria lehrt uns eine bittere Lektion: Wenn wir unsere Aufmerksamkeit ablenken, kehrt die Krankheit zurück und fordert ihren größten Tribut von den Schwächsten“, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.
In vielen Gebieten seien Fortschritte durch schwache Gesundheitssysteme sowie Medikamenten- und Insektizidresistenz behindert. Risikogruppen erhielten nach wie vor nicht die Leistungen, die sie zur Prävention, Erkennung und Behandlung von Malaria benötigten. Klimawandel, Konflikte, Armut und Vertreibungen verschärften diese Herausforderungen noch.
US-Präsident Donald Trump hatte im Januar alle amerikanischen Hilfsprogramme im Ausland ausgesetzt. Zudem schaffte er die humanitären Programme der Hilfsagentur USAID ab und kündigte den Austritt der USA aus der WHO an. Auch andere Regierungen kürzten ihre Zahlungen für humanitäre Hilfen.